Heute sollten wir nun endlich in Seyðisfjörður Island ankommen. Auf der Norröna mussten wir erst mal unser Auto suchen. Wir standen auf dem Trailerdeck 3 und überall, wo wir runtergehen wollten gab es kein Deck 3. So sind wir dann halt ständig mit all unserem Gepäck Treppauf/Treppab rumgelaufen. Nachdem wir dann irgendeinen vom Norröna Staff gefunden hatten zeigte er uns den Weg. Wie üblich stellte sich wieder alles ziemlich bescheuert beim Runterfahren vom Schiff an. Da darf man echt nicht zuschauen.
Dieses Mal mussten wir nicht zur Zollkontrolle und sind somit allen Wohnmobilen davongefahren. Wir hatten im wahrsten Sinne
des Wortes Schwein gehabt (Eisbein und Schweinshaxn in Island).
Mit unserem komfortablen Vorsprung ging es erstmal in den Bonus in Egilsstaðir. Hier holten wir Geld und kauften die nötigsten Sachen ein. Aber auch Grillfleisch und zwei Einweggrills.
Direkt anschließend ging es ab ins Hochland. Bereits zwei Stunden nach der Ankunft mit der Norröna hatten wir uns dann das
erste Mal festgefahren. Es führten Fahrzeugspuren durch den Sand über ein kleines Bächlein. Zu spät fiel uns auf, dass es daneben auch
sehr viele Fahrzeugspuren gab. Nun gab es nur Eines: Augen zu und durch. Durch kamen wir aber nur zur ca. 2/3. Unsere Hinterräder
waren komplett weg. Das Auto lag auf dem Rahmen auf. Mit Hilfe unseres Wagenhebers und ein paar Klamotten, die rumlagen schafften
wir es den Landy in 3 Stunden Arbeit wieder freizubekommen. Den letzten Ausschlag gab aber erst, dass Marion sich auf die vordere
Stoßstange stellte. Der erste Einsatz unserer beiden Wathosen war also schon am ersten Tag erfolgreich. In dem 2 bis 3 Grad kalten Wasser
hätte wohl keiner von uns soo lange buddeln wollen.
Unser einer Klappspaten gab bei der ganzen Aktion seinen Geist auf. Wir beschlossen, ihn dort als Warnung für den nächsten Besucher
stecken zu lassen. In Anbetracht des fortgeschrittenen Tages, hatte keiner mehr Lust, diese Strecke weiterzufahren. Wir machten also
auf einem etwas anderen Weg halb durch den See, halb durch bisher unbefahrenen Quecksand kehrt. Diesmal ging alles gut. Durch den
Quecksand sogen wir eine ca. 20cm tiefe Bahn, die sich nach uns auch gleich mit Wasser füllte.
Unser nächstes Ziel sollte die herkömmliche‘ Strecke zum Laugarvellir, einem kleinen Tal mit einem kleinen, warmen Wasserfall sein. Auf dem Weg dorthin mussten wir die neue Staumauer über die Jökulsa passieren. Hier kamen wir pünktlich um 20:00 Uhr an. Der Stausee ist schon ziemlich voll. Durch die Schlucht dahinter fließt aber noch immer kein Wasser. Die Staumauer durfte zu aktuellen Zeit nur zwischen 12 Uhr und 13 Uhr mittags und ab 20 Uhr passiert werden. Wir hatten also durch unsere Grabungsarbeiten keine Zeit verloren.
Beim Laugarvellir angekommen waren wir ziemlich enttäuscht. Nicht etwa darüber, dass wir dort allein waren, sondern dass der warme Bach kommplett verkeimt war. Der kleine aufgestaute Badetümpel war komplett veralgt. Auf den Algen konnte man weiße Schimmelkulturen sehen. Dies lud nicht besonders zum Baden ein. Auch auf den kleinen Wasserfall ein bischen flussabwärts konnten wir verzichten.
Aber wenigstens war es windstill. Also versuchten wir uns an einem Barbeque mit unserem Einweggrill und dem eingelegten Schweinefleisch, das wir im Bonus in Egilsstaðir gekauft hatten. Kaum dass der Grill angezündet war, kam auch ziemlich starker Wind auf. Die Brenndauer des Grills reichte leider nicht, das Fleisch gar zu bekommen. Den Rest haben wir dann im Vorbau des Dachzeltes in der Pfanne gebraten. Zum Braten hatten wir leider nur Butter. Man kann sich also vorstellen, wie es nachts im Dachzelt gerochen hat...